Ein Imperium zerfällt

Nach dem British Empire waren die USA das nächste weltweite Imperium. Erst China löste die USA bei dieser Rolle ab und "beherrscht" zu meiner Zeit Asien, Ozeanien und Europa, indirekt aber auch Ostafrika und den Westen Südamerikas.

Die USA bauten noch bis Anfang des 21. Jahrhunderts ihre Vormachtstellung in Westasien, Südostasien und Nordostafrika weiter aus. Aber bereits ab 1990 wenden sich immer mehr der amerikanischen "Kolonien" entweder von den USA ab oder gar gegen sie. Zuerst fielen nur der Irak und Afghanistan weg, später aber auch Japan und Südkorea.

Japan und Südkorea wurden von China geschluckt, der Nahe Osten zerstörte sich selbst.

Während dieser kleinen Revolutionen lehnten sich auch mehr und mehr Verbündete gegen die USA auf. Denn die USA wollten ihre Rolle als Weltmacht nicht durch "lästige Mückenstiche" angreifen lassen.

Ein einschneidendes Gesetz nach dem Anderen wurde erlassen und die Bürger im eigenen Land wurde immer mehr zu Gefangenen des Staats. Auch im Ausland hörte man immer öfter von überzogenen Reaktionen der USA.

2012 entstand nach dem Börsensturz vom 21.12. eine Art geheimes Kriegsrecht. Die USA wurden zum Polizei- und Militärstaat. Nach und nach lehnte sich die ländliche Bevölkerung immer mehr gegen die Ordnungskräfte in den Städten auf. Straßenschlachten und allgemeine Unruhen werden zur Tagesordnung. Amerika ist im Bürgerkrieg.


Im Sommer 2013 marschiert die Army dann in Ontario und Alberta ein, später auch in Saskatchewan und Manitoba. Angeblich um Canada vor einer bevorstehenden Invasion zu schützen. Tatsächlich ging es nur darum die am Boden liegende amerikanische Wirtschaft mit neuen Gütern und Lebensmittel zu versorgen.

Im Sommer 2014, als Russland Osteuropa überrollt und in Deutschland eindringt, kämpfen in Nordamerika Amerikaner gegen Amerikaner und Canadier gegen Amerikaner. Als die UN die USA um Beistand in Europa bittet, weigern sich diese Truppen zu schicken und starten stattdessen ihre Atomwaffen gegen Russland. Im Gegenzug sandten die Russen ihre verbliebenen Atomraketen nach Nordamerika. Das Gebiet um die großen Seen wird mehrfach getroffen, die Reste der nordamerikanischen Industrie fast vollständig zerstört.

Im Februar 2015 versuchen die Russen dann mit Hilfe von Elitesoldaten sich Alaskas zu bemächtigen und an die US-Amerikanische Grenze vorzudringen. Der Versuch scheitert, da sich die Canadier und Amerikaner kurzzeitig gegen den gemeinsamen Feind verbünden und ihn besiegen.

Nach dem Krieg sind die USA ein gezeichnetes Land und stark auf ihr Militär angewiesen. Die Beziehungen zu Canada sind auch zu meiner Zeit noch immer angespannt. Und die politischen Strukturen in den USA haben sich merklich geändert.

Fünf größere USAs haben sich herausgebildet.

Jedes Amerika wählt einen eigenen Präsidenten und separat einen Vizepräsidenten.

Es gibt zwar noch eine Landeshauptstadt aller Amerikas, in der die gemeinsame Regierung ihren Sitz hat, aber diese ist nun in Omaha, Nebraska.

Alaska ist ein eigener Staat mit guten Beziehungen zu Canada.

Das gesamte System wurde stark dezentralisiert.

Zu meiner Zeit sind die Amerikaner wieder auf dem technologischen Stand von 1990. Zudem sind die Amerikaner deutlich umweltbewusster geworden und noch religiöser als vor 50 Jahren, also etwa 1995. Trotz Allem reisen sie noch immer ins All, benutzen noch immer Atomreaktoren und senden ebenso wie die EG Chrononauten in die Vergangenheit.

Linux

Mir ist aufgefallen, dass heute noch immer sehr viele Nutzer mit Windows, Microsoft Office und Google arbeiten. Das wird sich ab dem Januar 2013 recht schnell ändern.


Einige von euch benutzen ja schon heute Linux und in meiner Zeit wird fast nur noch Linux verwendet. Besser gesagt, wir benutzen die 128-Bit-Nachfolger von Linux: Base (Baseix) und Tux (Tuxix)

Base ist mit eurem Gentoo verwandt und wird bei uns hauptsächlich auf Großrechnern, Firmenrechnern und größeren Netzwerken verwendet. Tux ist vergleichbar mit einer Mischung aus SUSE und der Oberfläche eures Mac OS X. Es ist das Standart-Betriebssystem für Privatnutzer und kleine Netzwerke.

Auch die Office-Lösung meiner Zeit ist nicht mehr von Microsoft, sondern ein Open-Source-Produkt. Unsere Eingabemöglichkeiten haben sich aber verbessert. Viele benutzen Touchboards und Spracheingabe, nur noch bei wenigen Anwendungen wird die Tastatur verwendet. "Mäuse" haben wir überhaupt keine mehr, wozu gibt's den Boards ?

Das Internet ist ein Fall für sich. In eurem Internet spielt sich das Meiste an der Oberfläche ab und nicht in der eigentlichen Tiefe des Netzes. Unser Netz ist größtenteils eine dreidimensionale Simulation in der mehrere zweidimensionale Ebenen eingebettet sind. Die Mehrheit benutzt den Browser Holo, ebenfalls ein Open-Source-Produkt. Holo bietet das gesamte Spektrum an Möglichkeiten, um auf das Internet zugreifen zu können. Viele in eurer Zeit benutzen auch Google, ohne sich wirklich klar darüber zu sein, wer da alles seine Finger mit im Spiel hat. In meiner Zeit wird das Internet meist auf der Basis durchsucht. Wer aber dennoch eine Suchmaschine benutzen will, verwendet Yahoo.

Warum sich fast Alle von den amerikanischen Giganten abwenden, hat simple Gründe.

Am 21.12.2012 wird vor der Küste Manhattans ein kleiner atomarer Sprengsatz gezündet, der ganz Manhattan und somit auch den Dow Jones vernichtet.

Daraufhin stürzen AMEX und CME ins Bodenlose und mit ihnen diverse amerikanische Firmen.

In den Jahren nach dem Krieg können sich weder Microsoft noch Google wieder erholen und verschwinden nach insgesamt 35 bzw. 20 Jahren wieder von der Bildfläche.

Die Nachfolger der heutigen Open-Source-Programme schließen dann die entstandene Lücke.

Trotz Allem gibt es aber immernoch einige Nostalgiker, die noch Windows 7 nutzen und es quasi regelmäßig sanieren. Auch wenn es nicht ganz die Möglichkeiten bietet, die eigentlich Standart sein sollten und es auch nicht auf UNIX basiert, ist es dennoch nicht sehr schwer zu beherrschen. Immerhin sieht es eurem Mac OS X zum Verwechseln ähnlich und läuft auch auf unseren Rechnern noch.

Energie für die Massen

Viele von euch wollen es zwar noch nicht wahrhaben, aber schon in den nächsten Jahren werdet ihr große Probleme mit dem Öl bekommen. Etwa 2010 werden die Ölreserven der Amerikaner knapp werden und ungefähr zur selben Zeit drehen die Russen immer mehr den Öl- und Gashahn nach Europa zu. Die ersten zwei Jahre wird alles totgeschwiegen werden, erst nachdem Ende 2012 der Dow Jones zusammengebrochen ist, beginnen die ersten zu realisieren was auf sie zukommt.

Die Russen überrennen Anfang des Krieges die Süd-Zentralasiatischen Staaten, nehmen schnell die muslimischen Länder Iran, Irak, Syrien und den Nordosten Saudi-Arabiens ein. Danach rollen ihre Panzer auch durch die Türkei. Halten konnten sie diese Eroberungen nicht, denn der größte Teil dieser Länder ist bereits zerstört und die meisten Ölquellen in den arabischen Ländern sind unbrauchbar geworden. Stattdessen nahmen die Chinesen Zentralasien und Sibirien ein und verfügen zu meiner Zeit über die größten Rohstoffreserven auf dem Planeten.

Trotz Allem sind weder Öl noch Gas oder Kohle, die Energiequellen meiner Zeit. Kurz nach dem Krieg gab es zwar nichts Anderes, aber außer bei der Herstellung von Metallen, Keramik, Glas und Kunststoffen, wird weitgehend auf fossile Brennstoff verzichtet. Je nach Region haben sich alte oder neue Energiequellen etabliert:

Auf dem Land und in dünn besiedelten Gebieten liefern hauptsächlich blaue und rote Solarzellen den Strom.

Wo noch Windkraft-, Wasserkraft- und Gezeitenkraftwerke stehen, werden diese verwendet.


In kleinen Städten oder in entlegenen Ortschaften kommen bereits die ersten Nuklearresonanz-Generatoren (NRG) und Searls (SEG) zum Einsatz.


In Großstädten, die am Meer oder an größeren Flüssen gelegen sind, stehen die ersten Fusionsmeiler der zweiten Generation.

Und die alten Atomreaktoren wurden in Europa und Asien bereits durch neue, leistungsstärkere Typen ersetzt.

Energie ist also zu meiner Zeit, 30 Jahre nach dem Krieg, keine Mangelware mehr. Trotzdem gilt Energieverschwendung als Verbrechen, wer beispielsweise mehr als 20MWh pro Jahr verbraucht und keine Firma ist, macht sich strafbar.

Wer also schon heute auf Solarzellen und andere erneuerbare Energien setzt, wird es in 10 Jahren und danach etwas leichter haben, mit den neuen Technologien zurechtzukommen.

John Titor & Ardon Krep

Schon öfters hab ich in eurem Internet von einem "John Titor" gelesen. Einige referieren über ihn: "Gab es ihn oder vielleicht doch nicht ?", "Trafen seine Vorhersagen zu ?", etc. Als ich mir die betreffenden Texte durchgelesen habe, hab ich verstanden wen ihr eigentlich damit meint.

In Wirklichkeit heißt der Mann Michael Smith und nicht John Titor. Er wurde 1998 in Florida geboren und ist der erste Mensch der in der Zeit zurückgereist ist. Er ist Amerikaner und arbeitet für das amerikanische Militär meiner Zeitperiode.

Viele seiner Vorhersagen trafen deshalb nicht ein, weil wie er schon gesagt hat, bei jeder Zeitreise eine Varianz von 1-2% auftritt und somit die Ereignisse beider Zeitlinien sich leicht aber zunehmend unterscheiden. Mit Schwerkraft-Sensoren kann man zwar sicherstellen wieder in der eigenen Gegenwart zu landen, aber leider nicht dass man in der exakten Vergangenheit bzw. Zukunft landet. Ich beispielsweise, bin 2045 zurückgereist und habe den 02.07.2007 angepeilt. Durch die temporale Varianz, die durch das Zeitversetzungsfeld hervorgerufen wird, konnte ich also irgendwann zwischen dem 13.02.2007 und dem 17.11.2007 ankommen. Desto weiter man in der Zeit reist, umso ungenauer wird der Zielzeitpunkt.

Abgesehen davon begann der dritte Weltkrieg nicht im Frühjahr 2015, sondern im Sommer 2014. Dieser Unterschied liegt nicht an der Varianz, sondern an der unterschiedlichen Auffassung des Krieges. Für Michael war nur das Geschehen in den USA wichtig, daher begann für ihn der Krieg indirekt mit den bürgerkriegsähnlichen Zuständen ab 2012, und offiziell 2015 mit der Bombardierung Amerikas durch Russland. Tatsächlich begann der Krieg bereits zuvor im Nahen Osten, ging dann nach Europa über und kam erst dann nach Amerika. Und dass der wichtigste Handelspartner der USA zu meiner Zeit das ehemalige Russland ist, stimmt auch nicht ganz. Die Unruhen zwischen 2012 und 2014 waren für den 14- bis 16-jährigen Michael logischerweise prägend, daher verdrehte er einige Aussagen nachträglich.

Ich persönlich kenne Mr. Smith recht gut. Er ist ein recht netter 47-jähriger Mann, aber für meinen Geschmack etwas zu religiös.

Wenn ihr Michael kennt, dürfte euch Ardon Krep auch ein Begriff sein. Ardon Krep heißt wirklich so und ist ebenfalls Zeitreisender. Er wurde letztes Jahr, also 2044 zurückgeschickt. Er ist auch Amerikaner und arbeitet ebenfalls für das amerikanische Militär. Eigentlich sollte er Daten über eure Zeit sammeln und bei gegebener Zeit, wichtige Dokumente der amerikanischen Geschichte in die Zukunft retten. Den Auftrag hat er aber etwas ausgeweitet und ist noch ein paar persönlichen Aktivitäten nachgegangen.

Ich werde meinen eigentlichen Namen lieber für mich behalten, kann euch aber sagen, dass ich 2017 in Bayern geboren wurde. Das wohlgemerkt "zivile" Trainingsprogramm für Zeitreisende begann bei mir 2043. Ich bin also kein Soldat, sondern ziviler Beobachter. Und ich kenne auch keinen europäischen Chrononauten, der beim Militär wäre.

Wieviele Chrononauten zur Zeit in diesem Zeitabschnitt, also 2000-2014 sind, lässt sich schwer sagen, aber es dürften etwa 25 bis 2045 sein. Das heißt zwischen 2035 und 2045 sind mit mir eingeschlossen 25 Chronolauten in den Zeitabschnitt 1975-2012 zurückgereist. Wieviele aus späteren Zeitperioden hier sind, kann ich beim besten Willen nicht sagen, aber ich bin mir sicher, dass "einige" da sind.

Zu naher Osten

Kurz vor Beginn des Krieges zerstört sich der Nahe Osten selbst. Die Ereignisse damals waren sehr turbulent und erst wirklich ersichtlich, als schon Alles vorbei war. Daher möchte ich den Vorkriegsverlauf so darlegen, wie ich ihn während meines Studiums gelernt habe.


Israel war schon die Jahrzehnte zuvor der Brennpunkt vieler Auseinandersetzungen im Nahen Osten. Und auch beim finalen Krieg im Nahen Osten, spielte Israel eine zentrale Rolle. Die Konflikte zwischen Juden und Muslimen spitzen sich im März 2014 um Jerusalem immer weiter zu, bis Israel, wahrscheinlich aus Versehen, den Felsendom zerstörte. Als unmittelbare Reaktion darauf verbündeten sich fast alle muslimischen Staaten um Israel herum und begannen den finalen Krieg gegen die "'Heiden". Zuerst wurden die jüdischen Siedlungen im Grenzgebiet zu Libanon, Syrien, Jordanien und Ägypten zerstört. Danach ziehen die muslimischen Truppen immer weiter Richtung Jerusalem.

Israel kann nicht genügend defensive Mittel aufbringen und setzt somit sein Atomwaffen-Arsenal ein.


Zuerst werden Amman und Zarqua bombardiert: Beide Städte werden fast vollständig vernichtet, etwa die Hälfte der Jordanier stirbt in wenigen Minuten.


Danach werden Damaskus und die Mittelmeerküste Syriens bombardiert: zwei Millionen Syrer sterben.


Zuletzt bombardiert Israel Sidon und Zahlé im Libanon.

Als Vergeltung machten Libanon und Syrien Gebrauch von ihren chemischen Waffen. Sie nehmen unter Führung der libanesischen Truppen Nordisrael und Haifa ein. Bevor sie dann nachts in Tel Aviv einfielen, wurden zuvor noch zahlreiche jüdische Siedlungen in Zentral-Israel vergast. Die meisten israelitischen Truppen waren zu dieser Zeit in Tel Aviv stationiert und so wurde der größte Teil der israelitischen Armee über Nacht regelrecht ausradiert. Bevor die muslimischen Truppen dann aber in Jerusalem einmarschieren konnten, startete Israel seine letzten Atomwaffen.


Jericho, Ramallah und das Latrun-Gebiet werden draufhin vollständig vernichtet.

Beide Seiten hatten sich bis aufs Blut bekämpft. Und abgesehen von Jerusalem und Beirut ist das Gebiet zwischen dem 36. und dem 31. Breitengrad, sowie zwischen dem 34. und dem 37. Längengrad zu Niemandsland geworden. Über 11,5 Millionen Menschen starben in weniger als einer Woche und ein Großteil Israels, sowie weite Teile der umliegenden Länder sind verwüstet. Jerusalem blieb bis auf die Zerstörung des Felsendoms vom Krieg fast vollständig unberührt.

Im Mai 2014 marschieren dann russische Truppen über den Kaukasus und Turkmenistan in Iran und Irak ein. Einen Monat lang versuchten sie die dort vorhandenen Ölfelder einzunehmen, scheiterten jedoch, als die Araber, die den Krieg überlebt hatten, die Ölfelder in Brand steckten. Daraufhin zogen die russischen Panzer- und Soldatenverbünde weiter in Richtung Türkei.

Der Krieg im Nahen Osten war beendet und begann kurze Zeit darauf in Europa.

Der Lauf der Dinge

Wieso "musste" der dritte Weltkrieg irgendwann ausbrechen ?

Zu allererst brach er nicht aus, er baute sich langsam auf und gipfelte dann im Chaos. Warum das unvermeidliche eintreten musste, ist nicht sofort ersichtlich. Daher muss ich leider etwas weiter ausholen.

Zwischen dem ersten und dem zweiten Weltkrieg, also in den frühen Dreißigern des 20. Jahrhunderts, kam allmählich die Hochindustrie auf. Ein Land benötigte keine großen Kolonien und große Rohstoffreservoirs mehr und die ersten Atomreaktoren machten ab den Sechzigern viele Länder deutlich unabhängiger von Kohle, Öl und Gas. Desto mehr Freiheit entstand und desto mehr Möglichkeiten sich für den Einzelnen auftaten, umso schneller entstanden auf globaler Ebene soziale Probleme, die zuvor nur auf nationaler Ebene eine Rolle spielten. Radikale Bewegungen mischten plötzlich auf internationaler Ebene mit und stifteten Unruhe und Streit.

Ab dem Ende der Achtziger kippte die Wirtschaft dann, ohne dass es jemand bemerkte. Die Arbeitslosigkeit stieg immer mehr an, da die Produktionen der westlichen Länder immer weiter automatisiert wurden. Die arbeitslose und frustrierte Minderheit wurde langsam zur Mehrheit.

Zudem spalteten sich die Bevölkerungen vieler Staaten immer mehr in Arm und Reich. Die einen gewannen durch den Wandel immer mehr und die anderen fielen in ein unter ihnen immer größer werdendes Loch. Bereits Anfang der Oughts nimmt diese Polarisierung groteske Ausmaße an. Und auch zwischen den westlichen Ländern und der dritten bzw. vierten Welt, schreitet die Polarisierung immer weiter vorran. Viel Firmen, die zuvor aus Kostengründen ihre Produktion in ärmere Länder verlagerten, kehrten wieder in ihre Länder zurück und stürzten die entlassenen Fremdarbeiter noch tiefer in die Armut.


Als sich dann Israel, bis auf Jerusalem, und der Rest des Nahen Osten gegenseitig einebneten, dauerte es nicht mehr lange bis die USA in Saudi Arabien einmarschierte. Daraufhin zündete Al-Qaida einen kleineren atomaren Sprengsatz vor der Küste New Yorks, wahrscheinlich in der Nähe der Freiheitsstatue. Manhattan wurde größtenteils vernichtet und der Dow Jones war zerstört. Die amerikanische Wirtschaft brach daraufhin fast vollständig zusammen und viel nationale Börsen stürzten ins Bodenlose.

Als die westliche Welt dann in ihren letzten Zügen lag, gab ihr Russland den Todesstoß. Während die Amerikaner den Süden und Westen Canadas besetzten, überrollte Russland den Nahen Osten. China schwang sich zur Großmacht auf und "schluckte" die Mongolei und Taiwan, die auf chinesischen Karten bereits zuvor zum Hoheitsgebiet Chinas zählten. Später nahm China auch Japan und beide Koreas ein, die ASEAN-Staaten und Zentralasien stellte es unter seinen "Schutz".

Als die Russen dann auch in Europa einfielen, war der offizielle Beginn des Krieges. Im Laufe des Krieges wurde Russland wieder zu einem Entwicklungsland, die USA wurden etwa 100 Jahre in der wirtschaftlichen Entwicklung zurückgeworfen und China wurde die neue Supermacht des 21. Jahrhunderts. Die EG brauchte einige Jahre um sich wieder zu erholen und ist zu meiner Zeit wichtigster "externer" Handelspartner Chinas.

Neuer Horizont

Viele sind dem Jahrhundert- und Jahrtausendwechsel mit gemischten Gefühlen begegnet. Es hieß: "Der Weltuntergang ist nahe !" oder "Alle Computer werden abstürzen !" und so weiter. Aber offensichtlich ist Nichts passiert. Hatten die Verschwörungstheoretiker etwa Unrecht und es wird garkeine große Depression geben ?

Tja, leider muss ich euch sagen: "Doch, es wird einen Weltuntergang geben !" Aber vorne weg, danach ist nicht alles aus, das Leben geht weiter !

Die meisten dachten sie wüssten "ganz genau" wann es soweit ist. Die einen sagten 1999, andere 2000, aber manche lagen schon damals dicht dran und sagten 2012.

Tatsächlich beginnt die Abwärtsspirale etwa um das Jahr 2012 und endet im dritten Weltkrieg, 2014-2015. Aber die ersten Anzeichen und Vorboten für das Bevorstehende, könnt ihr bereits jetzt sehen.

Wieder auflodernde Spannungen zwischen den USA und Russland.

Ein sich verschlimmernder Nahostkonflikt zwischen Israel und den muslimischen Nachbarn.

Verfassungsänderungen in den USA, aber auch in der EU.

Sich häufende Unruhen in der westlichen Welt.

Und eine ständig zunehmende Brutalität bei Verbrechen.

Manche werden jetzt sagen: "Die Umstände sind nicht schlimmer geworden, die Berichterstattung ist lediglich gründlicher geworden." Das stimmt zwar einerseits, andererseits sollte man sich vor Augen führen, dass die meisten westlichen Staaten mit einer großen Anzahl frustrierter Immigranten durchsetzt sind. Frustration schafft Konflikte, diese wiederum schaffen Gewaltpotential und dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann wieder Krawalle ausbrechen.

Aber ein Gutes hatte der Große Krieg: Danach war fast Alles einfacher. Die meisten Staat waren deutlich homogener und da es kaum noch Moslems in der westlichen Welt gab, nahmen auch die sozialen Konflikte stark ab. In meiner Zeitperiode gibt es zwar noch immer Ausländer in Deutschland und sie werden auch toleriert, aber ihre Anzahl beträgt weniger als 1‰.

Nach dem Krieg wird es immernoch sehr viel Armut und Elend geben, aber bereits zwei Jahre später beginnt der Aufschwung. Die Jahre 2017-2029 wird man dann die "Goldenen Zwanziger" nennen.

Die nahe Zukunft

Die Welt wird sich zwischen 2008 und 2018 deutlich verändern. Jetzt werdet ihr euch fragen: "Was sind das für Veränderungen ?"

Manche Länder, die es heute noch gibt, werden 2016 von der Landkarte verschwunden sein. Und einige Länder werden merklich anders aussehen.

Russland beispielsweise existiert in meiner Zeitperiode nicht mehr. An seine Stelle ist ein deutlich kleineres "Russland" getreten, dass unter Deutsch-Chinesischer Aufsicht steht. Dieses besetzte Russland ist sowohl flächenmäßig als auch von der Bevölkerung her kleiner.

China ist in meiner Zeit das größte Land der Welt. Es umfasst das heutige China, die Mongolei, Japan, beide Koreas, große Teile Sibiriens und Teile Südostasiens. Dort leben über 2,2 Milliarden Menschen. Meine Zeit heißt also nicht zu Unrecht "The Asian Century" oder "The Chinese Century".

Deutschland ist ebenso größer geworden, zumindest auf der Landkarte. Die meisten deutschsprachigen Gebiete wurden zusammengeschlossen: Deutschland, Österreich, die Schweiz, Trentino-Südtirol , (Luxemburg), die Reste der Niederlande, die Reste Tschechiens und Elsaß-Lothringen. In Deutschland leben zu meiner Zeit etwa 38 Millionen Menschen.

Die USA sehen ebenso deutlich anders aus. Die ehemals 50 Bundesstaaten sind nur noch 48 und auch nicht mehr die "USA". Aus den kontinentalen Staaten haben sich 5 größere Teilstaaten herausgebildet, wobei jedes seinen eigenen Präsidenten hat. Alaska wurde unabhängig und hat zu meiner Zeit gute Beziehungen zu Canada. Hawaii ist ein eigener Zwergstaat genauso wie Puerto Rico.

Der Nahe Osten ist quasi inexistent geworden: wüstes, zerbombtes Land, kaum Menschen und keinerlei Staatsgrenzen. In meiner Zeit emigrieren immernoch Auswanderer aus dem Nahen Osten nach Nordafrika, Südwestasien und die Türkei.

Aber auch politisch hat sich die Welt verändert. Frühere Bündnisse wurden aufgekündigt, neue geschlossen.

Die EU beispielsweise, existiert zwar noch, ist aber vollkommen anders strukturiert. Es wurde nicht weiter auf einen einheitlichen Staat hingearbeitet, sondern mehr Föderalismus geschaffen. Die EU ist zu meiner Zeit eine Konföderation, wobei Deutschland, Großbritannien und Frankreich die größten Konföderierten sind.

China ist wie schon gesagt das größte Land der Erde und somit auch das größte Asiens. Amtssprache in Großchina ist Mandarin und die Einheitswährung der Yuan. Und die heutigen ASEAN-Staaten sind zu Kolonien Chinas geworden.

Die USA und Canada sind zerstritten. Mexiko und die USA ebenso. Die Canadier erinnern sich nämlich noch an die US-Amerikanische Besatzung 2013-2014. Und die Mexikaner verlangen die freiwillige Abspaltung der Staaten Texas, New Mexico, Arizona, California und Nevada von den USA.

Die "Zivilisierung" Afrikas wurde beendet und die afrikanischen Staaten wieder sich selbst überlassen. Förderprogramme gibt es zwar noch, aber es reisen kaum noch Weiße nach Afrika ein.

In den nächsten Jahren werden für euch also große Umwälzungen stattfinden. Ich habe diese Umstrukturisierungen nicht mehr vollständig mitbekommen, da ich damals noch zu jung war. Aber meine Eltern haben mir größtenteils noch davon erzählt.